MEHR BÄUME FÜR EIN BESSERES STADTKLIMA

Grüne fordern mehr Straßenbäume, um Wilhelmshaven auf den Klimawandel vorzubereiten.

Im Schatten eines Baumes auf dem Bürgersteig kann es 20 Grad kühler sein als in der direkten Sonne 20 Meter weiter. Angesichts des Klimawandels muss es das langfristige Ziel der Stadt sein, Wilhelmshavens Straßen beidseitig zu bepflanzen, empfehlen die Wilhelmshavener Grünen.

Auch für die Finanzierung haben die Grünen einen Vorschlag: Mittel aus dem 157 Millionen Euro starken Strukturhilfefonds könnten für diesen Zweck verwendet werden. Denn „die Querschnittsthemen Digitalisierung, demografischer Wandel und Klimawandel [stellen] wichtige Förderbereiche dar, da diese sowohl für die Wirtschaft als auch für die Gesellschaft eine hohe Relevanz haben“, heißt es nach Aussage der Wilhelmshavener Wirtschaftsförderung.

Selbst bei ausreichender Finanzierung gibt es allerdings ein weiteres Problem. Wegen möglicher Haftung für Schäden an Leitungen oder Rohren ist das Pflanzen von Bäumen am Straßenrand immer ein Risiko.

„Steht ein Baum, bevor die Leitungen gelegt werden, haftet die Stadt nicht für Schäden, die später entstehen. Pflanzt man den Baum, wenn die Leitungen schon dort sind, müsste die Stadt bei Schäden haften“, erklärt Vorstandsmitglied Alexander von Fintel. „Es gibt schon viele einzelne Stellen, an denen die Stadt wegen des Haftungsrisikos gefällte Bäume nicht ersetzt hat. Auf Dauer würde das heißen, dass ganze Straßenzüge von Neubepflanzungen ausgeschlossen wären und ohne Bäume bleiben würden, wenn die jetzigen Bäume sterben.“

Die Grünen fordern daher, dass die Stadt zum Wohle der Bevölkerung das Risiko übernimmt und Bäume überall dort pflanzt, wo sie benötigt werden. Gleichzeitig soll die Landesregierung in Hannover einen Fonds einrichten, um eventuelle Schäden zu begleichen, damit ohnehin finanziell knappe Kommunen wie Wilhelmshaven am Ende nicht selbst zahlen müssen. Dabei soll selbstverständlich weiterhin darauf geachtet werden, dass die Wurzeln der Bäume möglichst wenig Risiko für Leitungsschäden bedeuten und auch nicht zu Unebenheiten im Bürgersteig oder Radweg führen.

Außerdem soll das Prinzip „Artenvielfalt statt Alleen“ eingeführt werden. „Wir sehen am Beispiel der Freiligrathstraße was passieren kann, wenn viele Bäume der gleichen Art nebeneinanderstehen. Sobald die Schädlinge die erste Kastanie erreicht haben, war es nicht zu vermeiden, dass die ganze Straße befallen wird“, sagt Vorstandsmitglied Angelika Lowe. „Daher sollten wir in Zukunft keine zwei gleichen Bäume nebeneinander pflanzen. Und natürlich müssen wir darauf achten, dass wir Bäume auswählen, die mit steigenden Temperaturen und trockenen Sommern umgehen können.“

„Bäume bedeuten Lebensqualität, gerade an heißen Tagen halten sie die Stadt kühl. Außerdem binden sie Grundwasser und bieten Vögeln und Insekten Nahrung und ein Zuhause!“ so die beiden Grünen.

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