Grüne fordern mehr Freilaufflächen
Hunde, die toben dürfen, sind weniger aggressiv
Pressemeldung: Veröffentlicht am 29. Juli 2021
Hunde, die in Wilhelmshaven auf Grünflächen frei laufen, sorgen immer wieder für Streit. Aber kann die Lösung wirklich sein, dass alle Hunde immer – auch außerhalb der Brut- und Setzzeit – und so gut wie überall in der Stadt angeleint werden müssen? Zu einer artgerechten Hundehaltung gehört das Schnüffeln und Spielen mit Artgenossen ohne Leine, sagen die Wilhelmshavener Grünen.
Die aktuelle Regelung ignorieren viele Hundebesitzer*innen, damit ihre Vierbeiner sich austoben können. Also wird um die Ecke geschaut, ob das Ordnungsamt unterwegs ist. Die Bußgelder zahlen häufig ältere Menschen mit meist kleinen und wirklich harmlosen Vierbeinern, weil sie nicht so schnell weglaufen können.
Die Stadt verweist immer auf die beiden vorhandenen Freilaufflächen. Diese reichen aber nicht aus. „Sollten tatsächlich alle Hundebesitzer beschließen, auch nur einmal am Tag diese Flächen zu benutzen, gäbe es Verkehrs- und Parkchaos“, sagt Vorstandsmitglied Alexander von Fintel. „Es müssen viele kleinere Freilaufflächen in der Stadt geschaffen werden.“ Die Grünen schlagen vor, jeweils ein kleiner Teil jeder Grünanlagen als leinenfreie Fläche auszuweisen, die gegebenenfalls eingezäunt werden könnte.
Eine Fläche in etwa Fußballfeldgröße würde reichen, damit Hunde miteinander toben oder Bälle jagen können. Die Zäune müssten übrigens nicht besonders hoch sein, 80 Centimeter reichen für die allermeisten Hunde. Genau solche Flächen gibt es schon z.B. in Hamburg oder Köln.
„Das Ziel sollte sein, dass die allermeisten Einwohnerinnen und Einwohner nicht mehr als ein Kilometer bis zur nächsten Freilauffläche laufen müssen“, erklärt Vorstandsmitglied Elisabeth Özge. Mehr Freilaufmöglichkeiten würden zu einem entspannteren Miteinander von Menschen mit und ohne Hund führen. Tiere, die regelmäßig frei laufen dürfen, verhalten sich deutlich weniger aggressiv – auch wenn sie zwischendurch an der Leine sind. Und wenn es ausgewiesene Freilaufflächen gäbe, wären Hunde ohne Leine an anderen Stellen in der Stadt seltener zu begegnen sein. Eine positive Nebenwirkung dürfte zudem weniger Hundekot auf den Gehwegen sein, denn Hunde machen ihre Geschäfte lieber auf weichem Boden.